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    08. February - 25. May 2025

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    Kunsthalle Zürich
    Limmatstrasse 270
    8005 Zürich
    Phone  +41 (0)44 272 15 15
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Levan Chogoshvili (*1953, lebt und arbeitet in Tbilissi, Georgien) gehört zu den wichtigsten georgischen Künstler:innen seiner Generation.

Levan Chogoshvili (*1953, lebt und arbeitet in Tbilissi, Georgien) gehört zu den wichtigsten georgischen Künstler:innen seiner Generation. Seit Anfang der 1970er Jahre hat er ein umfangreiches Werk erschaffen, das Malerei, Zeichnung, Film und Skulptur umfasst. Im Zentrum dieses Werks steht die Frage nach der Geschichte, wie sie für die Identität im Allgemeinen, aber insbesondere für Georgien überlebenswichtig ist. Es ist eine Geschichte, die im Falle Georgiens seit über zwei Jahrhunderten permanent unter Druck steht, die immer wieder ausgelöscht und pervertiert wird, die aber Künstler:innen wie Chogoshvili wiedererwecken und sichtbar machen. So hat er u.a. mit seiner SerieZerstörte Aristokratie(1970-1985) einen neuen Bildtypus erschaffen, der auf Familienfotografien beruht, die jahrzehntelang versteckt waren, weil sie für ihre Besitzer:innen lebensbedrohlich sein konnten.

Chogoshvilis Kunst, die in der Sowjetunion bis in die 1980er Jahre verboten war, setzt sich der Auslöschung entgegen, sie ist Widerstand gegen Ignoranz und Aufstand gegen das Vergessen. Nicht zuletzt deswegen wird er von einer jungen Generation von georgischen Künstler:innen verehrt, er ist ihnen Vorbild, Lehrer und selbstloser Unterstützter.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Zürich ist die bisher grösste Ausstellung des Künstlers. Die oben gezeigten Bilder stammen aus der Atelier des Künstlers.

*****

Der folgende Text ist sehr lang, es lohnt sich aber, ihn zu lesen. Er stammt von der georgischen Kunsthistorikerin Nana Kipiani und beschreibt das Georgien der 1970er und 1980er Jahre. Es ist die Zeit, in der das Werk von Levan Chogoshvili Form angenommen hat und zeigt, wie sehr es in der komplexen und komplizierten Geschichte Georgiens verwurzelt ist. Es ist eine Geschichte, die den meisten von uns unbekannt ist. Kipinis Text wird unterbrochen von Fragen, die Daniel Baumann ihr und dem Künstler gestellt hat, um sein Leben und Werk weiter zu beleuchten. Chogoshvilis Kunst ist voller Bezüge und sie wurde nicht nur in den 1970er und 80er Jahren, sondern auch nach 1989 immer wieder verboten und zum Schweigen gebracht. Trotzdem (oder gerade deswegen) zählt Chogoshvili heute zu den einflussreichen und angesehenen georgischen Künstlern. Dies ist die bisher umfassendste Ausstellung seines Werks.

Georgien hat eine eigene Sprache, ein eigenes Alphabet und das Land liegt liegt zwischen Ost und West. Für Jahrhunderte war es ein Königreich, dann für wenige Jahr ein unabhängiger Staat, dann für Jahrzehnte eine Sowjetrepublik und, seit April 1991, eine Demokratie. Im Laufe seiner turbulenten Geschichte war das Land zahlreichen Invasionen - und ebenso zahlreichen Kulturen - ausgesetzt: Araber, Perser, Türken, Mongolen und Russen. Im 20. Jahrhundert wurde das Georgien nach einer kurzen Zeit der Unabhängigkeit zwischen 1918 und 1921 gewaltsam in die Sowjetunion eingegliedert und zur Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik gemacht. Erst mit der Auflösung der Sowjetunion erlangte Georgien seine Unabhängigkeit zurück - eine Unabhängigkeit, die heute erneut auf dem Spiel steht.

Nana Kipiani: Die georgische Kunst der 1970er und 1980er Jahre

Bis in die 1970er Jahre hinein blieb Georgien praktisch vollständig isoliert. Im Verlauf der 1960er Jahre entstanden jedoch kleine Risse und die Mauer der Isolation wurde etwas brüchig. Kurze Blicke auf die andere Seite wurden Tatsache. Ein solcher, insbesondere für die Kultur wichtiger Blick ermöglichte die gedruckte Presse. Ab 1956 begann die Sowjetunion, die russischsprachige ZeitschriftAmericazu importieren. Sie erschien in einer Auflage von rund 50.000 Exemplaren, jedoch es war fast unmöglich,Americazu abonnieren, denn sie war nur über die sowjetische Bürokratie erhältlich. Dennoch gelang es den Menschen in Georgien, anAmericaheranzukommen. Wenn auch nur oberflächlich im Rahmen von wenig verfügbaren Informationen, lernten sie die amerikanische Lebensweise, Kunst und Kultur kennen. Während der Tauwetterperiode wurde im Laufe der 1960er JahreAmericaeinfacher zugänglich. Grund dafür war die Lockerung von Repression und Zensur im Rahmen der Chruschtschowschen Entstalinisierungspolitik. Ab 1962 (und bis 1993) war weitere russischsprachige Zeitschriften wieEngland(aus Grossbritannien) undJapan(aus Japan) erhätlich. Die Öffentliche Bibliothek von Tbilissi (Nationalbibliothek) und andere Bibliotheken wie beispielsweise die Bibliothek des Instituts für Geschichte der georgischen Kunst abonnierten berühmte Zeitschriften wieArt in America,Art News,L'Architecture d'aujourd'hui,Domus,Décoration,Architectural Design,Japan Architecture,Canadian ArchitectoderArchitectural Record. Diese waren jedoch vorwiegend auf Architektur und Design ausgerichtet, weniger auf Kunst. Die Behörden erlaubten zudem die Einfuhr des linken französischen Comic-MagazinsPIF Gadgetund, zumindest zeitweise, linke und kommunistische Zeitungen wieL'Humanité,Paese Sera,Morning Starund andere. Daneben gab es Zeitschriften und Zeitungen aus sozialistischen und kommunistischen Ländern, von denen einige kostenlos verteilt wurden, während andere aufgrund begrenzter Auflagen nur über Kontakte erhältlich waren. Dazu gehörtenBildende Kunstund derFilmspiegelaus der DDR,Müvéscetaus Jugoslawien,Vitvarne UmeniundProjektaus Polen,Film Színház MuzsikaundFilmvilagaus Ungarn sowieUmeni/Art,Tvarund andere Publikationen über tschechische Fotografie. Dies waren die Quellen, die den Fachleuten in Georgien zur Verfügung standen, wobei wegen der vielen verschiedenen Sprachen besonders die Abbildungen zählten. Ausländische Filme und zeitgenössische Literatur waren vorwiegend über die russische Zeitschrift Иностранная литература (Ausländische Literatur) zugänglich oder erschienen in sehr kleinen Auflagen. So beispielsweise William FaulknersThe Sound and the Furyvon 1929, das in der Sowjetunion erstmals 1973 in Иностранная литература veröffentlicht wurde. Unter den georgischen Leserinnen und Lesern wurdeThe Sound and the Furwurde zur Sensation, sie diskutierten intensiv über den Inhalt sowie über den Sinn und Unsinn des Romans als literarische Form. Zur gleichen Zeit begannen sowjetische Wissenschaftlerinnen und Historiker, kritische und ablehnende Artikel über die zeitgenössische westliche Kultur zu publizieren. Trotz Kritik und Ablehunung wurde diese Artikel zu einer wichtigen Informationsquelle zum Beispiel über die Pop Art. Denn das Publikum war gewohnt, zwischen den Zeilen zu lesen, den ideologischen „Lärm“ zu ignorieren und stattdessen auf die nackten Fakten und das Bildmaterial zu fokussieren. Auf diese Weise lieferte eine Zeitschrift wieAmericagegen Ende der 1960er Jahre wichtige Informationen über die Existenz des Abstrakten Expressionismus und die ihn begleitende Diskussionen. Das waren einige der Risse in der Wand, durch die sich Blicke eröffneten.

Zur gleichen Zeit gelangten auch Schallspielplatten mit der Musik der Beatles, der Rolling Stones, von Pink Floyd, Jimi Hendrix oder Queen illegal ins Land. Bis in die 1980er Jahre wussten die Menschen in Georgien nichts von der Existenz von Videokameras und Videoabspielgeräten, obschon es diese bereits seit 15 Jahren gab. Trotz dieser Einschränkungen gelang es den Sowjetmenschen, Andrew Lloyd Webbers und Tim Rices RockoperJesus Christ Superstarzu sehen. Und es gab sehr seltene und teure Jeans von Lee, Wrangler, Levi Strauss und Hemden von Batten. Drogen waren erhältlich und Kriminelle mit Messern machten Jagd auf Jeans und die Batten-Hemden.

1964 öffnete die staatliche Einzelhandelskette Beriozka ihre ersten Läden in der Sowjetunion. Sie verkaufte ausländische Pro

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Kunsthalle Zürich

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Event Homepage https://zuercher-museen.ch/museen/kunsthalle-zuerich/levan-chogoshvili
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Zürich, Dammweg: Tram 4 / Tram 13 / Tram 17
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